Besondere Vorbereitung der Feuerwehrjugend auf den aktiven Dienst. 27 Mitglieder der Feuerwehrjugend, im Alter zwischen 12 und 16 Jahren, waren im Bezirksfeuerwehrverband Graz-Umgebung mit besonderen psychischen und physischen Herausforderungen konfrontiert. Unter den wachsamen Augen aktiver Feuerwehrmitglieder wurden über 25 Stunden hinweg laufend Einsatzszenarien eingespielt, die realitätsnah gelöst werden mussten.

Die Jugend der Feuerwehren Berndorf, Hitzendorf und Steinberg-Rohrbach im Bezirksfeuerwehrverband Graz-Umgebung hat am Samstag, 30. Oktober 2010 im Feuerwehrhaus Steinberg-Rohrbach ihr Quartier bezogen. Nach Meldung an das Bezirksfeuerwehrkommando (LFR Alois Rieger und BR Gerhard Sampt), dem Hissen der Flaggen sowie organisatorischer Vorbereitung, folgten um 15.00 Uhr erste Gruppenübungen. Diese Gruppenübungen in Hitzendorf und Steinberg dienten der Vorbreitung auf allfällige „Ernstfälle“. Bei einem besonderen Abendessen wurden die gewonnenen Erfahrungswerte bereits eifrig diskutiert und untereinander vertieft. Stellten diese Gruppenübungen doch die Zusammenführung von erworbenen theoretischem Wissen mit praktischen Kenntnissen dar.

20.30 Uhr: Verkehrsunfall, zwei eingeklemmte Personen in Berndorf.
Die Funkleitstelle meldet einen schweren Verkehrsunfall mit mehreren verletzten Personen in Berndorf. Dieser erste „Einsatz“ wurde von den Jugendbetreuern mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt – war er doch Indikator dafür, wie die Feuerwehrjugend auf Extremsituation reagiert. Die Rettung und Erstversorgung der Verletzten, der Einsatz von hydr. Bergegeräten und die Fahrzeugbergung mittels Hubzug stellten keine unüberwindbaren Situationen dar. Die Konfrontation mit den Gegebenheiten bei Verkehrsunfällen (Verletzte, psychische Ausnahmesituation, Zusammenarbeit mit Exekutive und Rettungsdienst) wurde ausgesprochen professionell bewältigt. Nach einer Nachbesprechung folgte gegen Mitternacht die Nachtruhe.

04.55 Uhr: Brand im Schloss Thal.
Die Rantzau´sche Gutsverwaltung meldet über Notruf einen Brand am Gelände des Schlosses Thal. Aus dem Schlaf gerissen, rückte die Feuerwehrjugend sofort zum Einsatzort ab. Nach Erkundung durch den „Einsatzleiter“ stellte sich heraus, dass ein großer Stapel mit Holzabfällen brennt und Nachbargebäude gefährdet sind. Sofort wurden zwei HD-Rohre zur Brandbekämpfung vorgenommen. Ebenfalls wurde eine Versorgungsleitung mit 15 B-Längen vom angrenzenden Bach aufgebaut. Gemeinsam konnte auch dieser Einsatz erfolgreich abgewickelt werden. Nach einem ausgiebigen Frühstück im Schloss Thal und der Übungsnachbesprechung rückte die Freuwehrjugend wieder in das Feuerwehrhaus Steinberg-Rohrbach ein.

09.30 Uhr: Person in Zwangslage.
Privatpersonen meldeten zwei abgestürzte Personen im nicht zugänglichen Steinbruchgelände am Steinberg. Die Personen war ansprechbar hatte aber Verletzungen im Bereich der unteren Extremitäten. Nach Erstversorgung und einer sehr anstrengenden Rettung über eine ca. sieben Meter hohe Felswand konnte die Person am Sanitätsplatz einer weiteren Erstversorgung zugeführt werden.

Nach einem Mittagessen folgte am Sonntag, 31. Oktober um 14.00 Uhr die Schlusskundgebung. Die anwesenden Bürgermeister der Marktgemeinden Hitzendorf (Bgmst. Franz Höfer), Marktgemeinde Thal (Bgmst. Peter Schickhofer) und Gemeinde Rohrbach-Steinberg (Bgmst. Heribert Uhl) sowie EABI Ludwig Mitteregger als Vertreter des Bezirksfeuerwehrkommandos Graz-Umgebung gratulierten der angetretenen Mannschaft zum Wissensstand und der besonderen Leistungen der Feuerwehrjugend. Insbesondere dem außergewöhnlichen Engagement im Dienst am Mitmenschen wurde größter Respekt gezollt.

Besonderer Dank wurde den Jugendbetreuern aus Berndorf (BM Karl Schneebauer und LM Johann Hergan), Hitzendorf (BM Markus Ziehenberger) und Steinberg-Rohrbach (LM Dietmar Meixner) ausgesprochen, die in einer mehrwöchigen Phase diese Übungsszenarien vorbereiteten und gemeinsam mit den aktiven Feuerwehrkameraden und der Bevölkerung umsetzten.

(Fotos: Elmas)