Geschätzte Bevölkerung, wenn wir das Kalenderjahr 2010 rückwirkend betrachten, so muss man dieses unterteilen! Unterteilen, in zwei Teilbereiche – nämlich: In den Teilbereich des feuerwehrspezifischen Einsatzjahres 2010 – Welches glücklicherweise vergleichsweise ruhig war.

68 Einsätze im Jahresverlauf stellen mengenmäßig den unteren Durchschnitt in unserer Einsatzstatistik dar! Nicht vergessen werden darf jedoch, dass jede dieser Hilfeleistung für den Betroffenen ein Höchstmaß an negativem Ereignis darstellt.

Erinnern wir uns an die 34 Verkehrsunfälle aus der Statistik – an denen meistens mehrere Fahrzeuge beteiligt waren und insbesondere an das menschliche Leid welches oftmals in Form von gravierenden Verletzungen und geschockten Mitmenschen am Unfallort vorherrschte. Nicht zu vergessen in diesem Zusammenhang der Sachschaden und die damit verbunde-nen weiteren Unannehmlichkeiten für die Besitzer.

Im Vergleich dazu wirken die aufsummierten 24 Wassertransporte und Überschwemmungen beinahe schon kleinlich – dennoch, wir erinnern uns, jeder Einsatzgrund stellt für die betroffenen Mitmenschen ein momentanes Höchstmaß an negativen Schadensereignissen dar.

In allen Gesprächen – gleichgültig ob intern oder extern – stelle ich immer wieder fest, dass wir mit unserer Mannschaft, Ausbildung und Ausrüstung sowie dem beruflichen und sozialen Hintergrund ca. 150 Einsätze pro Jahr imstande sind zu leisten. Alles was darüber hinaus geht, wird uns an unsere derzeitigen personellen Grenzen führen. Dass dies ganz schnell passieren kann, haben uns die Naturkatastrophen in den letzen Jahren dramatisch vor Augen geführt. Denken wir an die Sturmkatastrophen oder die massiven Überschwemmungen, die uns in relativ kurzer Zeiteinheit massiv forderten und uns an unsere Grenzen führten.

Aber glücklicherweise haben unsere Organisationsstrukturen sowie das Landesfeuerwehrgesetz entsprechende Vorkehrungen geschaffen, so dass in solchen Fällen trotzdem wirkungsvoll Hilfe gebracht werden kann. Denken wir zurück an die Hochwasserkatastrophe im August des Jahres 2005, die auch die Gemeinden Thal und Rohrbach-Steinberg nicht verschonte – mehr als 50 Einsatzadressen innerhalb von wenigen Stunden – doch mit Unterstützung eines technischen „Zuges“ aus Voitsberg war es möglich, auch diese besondere Situation zu meistern. Auch die BF Graz bedurfte im gleichen Zeitraum Unterstützung im Stadtgebiet – hier war eine technische Einheit aus Hartberg vor Ort.

Ich sage jetzt relativ einfach – wir meistern 150 Einsätze pro Jahr ohne größere Probleme – doch es muss uns allen bewusst sein – und ich weiß, dass dieses Bewusstsein auch bei den Herren Bürgermeistern vorherrscht – dass dies nur basierend auf unseren oftmals schon zitierten Säulen leistbar ist und auch hin künftig sein wird:
- Die Säule „Kameradschaft“
- Die Säule „Ausbildung“
- Und die Säule „Ausrüstung“

Was die Kameradschaft betrifft: so stelle ich gleich die nächste Be-hauptung auf: nämlich die, dass die kameradschaftliche Basis innerhalb der Feuerwehr Steinberg-Rohrbach nicht nur gegeben ist, sondern hervorragend ist. Gleichgültig welches Geschlecht, welche Altersgruppe, welcher Rang – die Zusammenarbeit funktioniert auf kameradschaftlicher und freundschaftlicher Basis.

Ebenso kann ich hier mit Stolz die Garantie abgeben, dass die zweite Säule – die Säule der Ausbildung – innerhalb der Feuerwehr absolute Tragfähigkeit besitzt. 13 mehrtägige Seminare und Lehrgänge sowie 26 praxisorientierte Leistungsprüfungen zeichnen ein besonders herausragendes Bild.

Sie sehen, die Basis ist eine besonders gute und wir werden den Anforderungen aus personeller und ausrüstungstechnischer Sicht auch hin künftig gerecht werden können. In diesem Zusammenhang kann ich heute auch voll Freude bekannt geben, dass wir personellen Zuwachs im vergangenen Jahr verzeichnen konnten. 11 Neuaufnahmen in die Feuerwehrjugend machen uns Stolz und zum anderen sicher, dass auch in den nächsten Jahren Einsatzkräfte für den Dienst am Mitmenschen zur Verfügung stehen werden.

Kameradschaft und Ausbildung sind die Basis – jedoch, wir können unser Wissen und Engagement nur dann zielgerichtet, zum Nutzen der hilfesuchenden Mitmenschen, einsetzen, wenn wir über die erforderliche Ausrüstung verfügen. Die Säule „Ausrüstung“ erstreckt sich über weit mehr, als vielen von uns jetzt bewusst ist. Denken wir an unser Feuerwehrhaus, denken wir an unsere persönliche Schutzausrüstung, denken wir an die vielen Gerätschaften, die in unseren Feuerwehrfahrzeugen gehaltert sind und denken wir letztlich an unsere Fahrzeuge. Denn es ist Fakt – kein Einsatz ähnelt dem anderen und jeder Einsatz hat seine besonderen Anforderungen – Anforderung in psychologischer und mentaler Hinsicht, aber besonders auch in technischer Hinsicht.

Habe ich eingangs erwähnt, dass wir den Blick zurück in das Jahr 2010 in zwei Teilbereiche unterteilen wollen
- in den eben behandelten feuerwehrspezifischen Teilbereich 2010
- nun auch den eher persönlichen, kameradschaftlichen Teilbereich, der uns im August des Vorjahres eine katastrophale Ausprägung erhalten hat.

Der plötzliche Tod von BM Gerald Kollegger machte 2010 zu einem ka-meradschaftlichen Katastrophenjahr! Wir, die oftmals mit menschlichen Tragödien direkt konfrontiert sind – mussten plötzlich am eigenen Leib erfahren, dass die Endlichkeit des Lebens vor nichts und niemanden Halt macht – auch nicht vor Kameraden, die in der Blüte Ihres Lebens stehen – der unvorhersehbare Tod von Gerald Kollegger hat uns alle tief berührt, hat uns schockiert und betroffen gemacht. Nachdem Gerald mit ganzem Herzen die Ausschreibung des neuen Tanklöschfahrzeuges erstellt hat, sich besonders an der Vorbereitung engagierte wird zum Zeitpunkt der Segnung eine Erinnerungstafel an Gerald am Fahrzeug montiert sein. Dies wollen wir im Gedenken an Gerald tun.

HBI JOSEF HUBER
Kommandant der Freiw.
Feuerwehr Steinberg-Rohrbach

 

FF Steinberg-Rohrbach
Steinberg 138
8151 Rohrbach-Steinberg
0664 / 92 04 540

NOTRUF: 122

Bereichsfeuerwehrverband
Graz-Umgebung / Abschnitt 6

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